Das Konzept

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Kirchbacher Visionen
nehmen Gestalt an
... kommt Zeit kommt Biodorf ...!
(... oder noch viel mehr ..?)
Das aktuelle Großprojekt:  PDF-DOWNLOAD (9,5MB)
Ein Konzept, verfasst von Alois Kemmer am 8. Juni 2017,
das auf das schon vorhandene Grundkonzept aufbaut und als Anregung zur weiteren Vorgangsweise dienen könnte:
Die Biodorf-Diskussionsrunde am Pfingstmontag in der Bio-Oase in Kirchbach hat mich zu folgenden Überlegungen angeregt:
Ein richtiges "BIO-DORF" muss heranwachsen wie eine Blumenwiese.
Jedes gut funktionierende "Dorf" hat irgendwann einmal mit der erste Behausung begonnen und ist dann "organisch gewachsen". Organisches Wachstum kann man nicht durch viel Kapital und auch nicht durch "Business-Pläne" ersetzen. Wachstum braucht Zeit und einen gut aufbereiteten Boden - in Form eines Grundkonzeptes - und ich denke, genau damit sollte man sich jetzt vordringlich befassen:
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Ich denke, die wichtigste Voraussetzung für das gelingen dieses großen Vorhabens ist das derzeit schon bestehende Einvernehmen zwischen dem Grundstücks-Eigentümer und den Initiatoren Felix Niegelhell und Josef Liebmann.
Sehr positiv würde ich das große Interesse der neu in Erscheinung getretene Interessenten-Gemeinschaft - und auch den offenbar schon gut etablierten Fischerei-Verein bewerten.
Aber die Zeit drängt - das weiß bestimmt auch der Eigentümer - jetzt müssen endlich "Nägel mit Köpfen" gemacht werden, sonst geht womöglich die bestehende Widmung verloren --- und die geplante Aufwertung des "Agrarlandes" durch Umwandlung in ein Biodorf würde dann wohl in weite Ferne rücken.
"Nägel mit Köpfen" - wie kann das gehen?
Nachdem der Eigentümer offenbar nicht die Absicht hat, die Biodorf-Ide (oder ähnliche Nutzungsmöglichkeiten) selbst in die Tat umzusetzen, bleiben ihm im Wesentlichen nur zwei Möglichkeiten - entweder der Verkauf oder die Verpachtung des Grundstückes als "AGRARLAND". Wie ich vernommen habe, ist der Eigentümer für beide Varianten zugänglich.
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Wenn die Biodorf-Initiative in die Tat umgesetzt werden soll, dann wird rasch ein kompetenter PROJEKTBETREIBER gebraucht, der auch ermächtigt ist, konkrete Vereinbarungen und Verträge abzuschließen.
Ich schlage die Gründung eines GEMEINNÜTZIGEN VEREINES vor.
(z. B. "Gemeinnützige Biodorf-Verwaltung" ...?)
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Sinn und Zweck des Vereines ist der Aufbau einer Organisationsstruktur die imstande ist, das vorhandenen "AGRARLAND" in ein gemeinnützig funktionierendes Biodorf zu verwandeln:
Das Agrarland soll vom Verein gepachtet- und über klug organisierte Privatgeld-Investitionen kontinuierlich und organisch - immer den Wünschen und Vorstellungen der Vereinsmitglieder entsprechend - zu einem Biodorf heranwachsen. Damit vermeidet man die Abhängigkeit von der "Finanzindustrie" und man schafft gleichzeitig sehr viele Arbeitsmöglichkeiten speziell für private Selbstversorger - fallweise auch im Rahmen von Vereinsinterner Tauscharbeit (Einsatz von Tauschgeld...) - und die "Verwüstung" dieses über 30 Hektar großen Naturjuwels durch die Agrarindustrie kann erfolgreich abgewendet werden. Die durch den Verein herbeigeführte Aufwertung gegenüber "Agrarland" soll natürlich "gemeinnützig" den Vereinsmitgliedern zugute kommen.
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Ganz konkret würde ich folgende Vorgangsweise vorschlagen:
1. Als erster Schritt und als Grundvoraussetzung der Vereinsgründung soll ein schriftlicher VORVERTRAG über die unbefristete VERPACHTUNG des gesamten Grundstückes an den Verein, zu den üblichen Pachtsätzen für AGRARLAND ausverhandelt und abgeschlossen werden.
2. Auch mit dem Fischereiverein sollte man möglichst schon vor der Vereinsgründung entsprechende Vorvereinbarungen abschließen.
3. Die Gründung des Gemeinnützigen Vereines: Die Gründungsmitglieder müssen imstande sein, dem Grundstückseigentümer die Sicherheit der pünktlichen Erfüllung der Auflagen des vor-verhandelten Pachtvertrages zu garantieren - nur so macht die Vereinsgründung Sinn. Als Gründungsmitglieder werden daher Leute gebraucht, die konkret an der Nutzung einzelner Teilbereiche interessiert sind und die auch die nötigen Mittel und Fähigkeiten mit einbringen wollen.
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Die Aufgaben des GEMEINNÜTZIGEN Vereines:
1. Der Verein vergibt Nutzungsrechte auf Mietbasis und erwirtschaftet zusätzlich auch über Mitgliedsbeiträge, Veranstaltungen und Nutzungs-Aktivitäten das nötige Geld zur Bezahlung der Pacht an den Eigentümer und aller sonst noch anfallenden Fixkosten, einschließlich Lohnkosten von aktiv tätigen Mitarbeitern des Vereines.
2. Der Verein übernimmt die Aufgabe, bei seinen Aktivitäten und bei der Vergabe von Nutzungsrechten auf eine möglichst umfassende Selbstversorgung des Biodorfes - in allen Lebensbereichen - Bedacht zu nehmen und ausschließlich nur Produkte und Methoden zuzulassen, die den Menschen dienen und dem Bio-Standard entsprechen.
3. Überschüsse aus den Mieteinnahmen und aus kommerzieller Nutzungstätigkeit des Vereines werden AUSSCHLIESSLICH für Investitionen verwendet, die in der Verfügungsgewalt des Vereines verbleiben. Damit sollen Verdienstmöglichkeiten für Vereinsmitglieder und auch Vereinseigentum über den kontinuierlichen Ausbau des Biodorfes geschaffen werden. (Nicht benötigte Überschüsse würden zu einer Reduktion der Mietsätze führen und somit den Vereinsmitgliedern zugute kommen).
4. Im Einvernehmen mit dem Grundstückseigentümer kann der Verein auch Baurechte für Bauwerke auf dem Pachtgrund erwirken. Es können auch Miteigentumsanteile am Vereinsvermögen erworben werden, entweder über Arbeitsleistungen von Vereinsmitgliedern oder wenn Vereinsinterne Privatgeld-Investoren Projekte wie Dorfhaus, Laden, Fremdenzimmer usw. (mit-) finanzieren wollen.
5. Der Verein ist für eine sinnvolle Planung, Aufteilung und Vergabe (Vermietung) der Grundstücksflächen an einzelne Betreiber, aber auch an andere Vereine oder Organisationen zuständig.
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Folgende Bereiche können (sollten) geschaffen- und Großteils von eigenständigen Nutzern verwaltet und bewirtschaftet werden:
1. Das Biodorf-Zentrum: Dorfplatz, Dorfhaus mit Bioladen und Gemeinschaftsraum mit Bewirtung, Gemeinschaftsküche, Veranstaltungsraum, Senioren WG, Fremdenzimmer und Frühstückspension, Platz für Sport und Spiel, Campingplatz, Freibad und dergleichen.
2. Das Fischerdorf des Fischereivereines
3. Eine Heimgartenanlage(n) mit Zweitwohnsitz-Möglichkeit in kleinen transportablen Behausungen
4. Ein CSA-Obst- und Gemüsehof - eigenständig geführt von einen erfahrenen Gemüsebauern, der auch geeigneten Stellen im gesamten Gelände Streuobstbäume und diverse Sträucher anpflanzen und betreuen kann.
5. Selbstständig verwaltete Bereiche für Kommunikation, Meditation, Schulungen, Therapien, Künstler, Privatschule ... und dergleichen.
6. Selbstständig als CSA verwaltete (BIO!-)Tierhaltung, soweit dies im Rahmen der Landschaftspflege sinnvoll und verträglich ist: Hühner, Hasen, Schafe, Ziegen, Freiland-Schweine, aber auch Ponys, Pferde und Rinder. Die Tierhaltung sollte sich auf die Selbstvermarktung und auf den reinen Eigenbedarf des Biodorfes beschränken, dazu gehört natürlich auch der Unterhaltungswert im Umgang mit natürlich lebenden Haustieren. Generell sollte kein großflächiger Ackerbau- sondern hauptsächlich nur Grünlandbewirtschaftung betrieben werden. Die Nutzung von überschüssigem Heu sollte so wie bisher von benachbarten Landwirten erfolgen, soweit dieses nicht besser als Grasmulch und Kompost für den Gemüseanbau verwendet wird.
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Das Grundprinzip meines Vorschlages
stammt aus den Erfahrungen mit der GEMEINNÜTZIGEN NAHVERSORGUNG - www.nahversorgungs.net - aber auch aus meinen persönlichen Erfahrungen mit der Hofgemeinschaft Schirnitz. Die wichtigsten Prinzipien möchte ich wie folgt zusammenfassen:
1. Trennung von Eigentum und Nutzung - ermöglicht den Einsatz von Privatkapital, mit garantiertem WERTERHALT über eine sichere Geldanlage in Realitäten, auch wenn man dabei nur die Früchte der Arbeit anderer Menschen genießen möchte.
2. Gemeinnützige Verwaltung von Privatvermögen, die dem Werterhalt und dem Wohlergehen der Menschen- und nicht bloß der Geldvermehrung verpflichtet ist. Menschen, die über wenig Geld- aber über Zeit, Wissen und Tatkraft verfügen, werden in die Lage versetzt, ihre Familien zu ernähren und mit dem Privatkapital der Investoren viele neue bleibende Werte zu schaffen.
3. Die Gemeinnützige Nutzung erhöht den Wert von "Agrarland" um ein Vielfaches, weil damit die "Verwüstung" durch die Agrarindustrie abgewendet wird - und stattdessen Selbstversorgung und blühender Lebensraum für viele Menschen entsteht.
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Vollkommen frei
Andreas Daniel, ein netter junger "Filmemacher" hat einen sehr netten Dokumentarfilm auf 2 DVD mit dem Titel "Vollkommen frei" geschaffen. Er dokumentiert hier viele Beispiele von privaten Initiativen, die vielfach nach den Prinzipien der Gemeinnützigen Nahversorgung organisiert sind. Auch die Bio-Oase in Kirchbach kommt darin vor. Sehr interessant für das Biodorf-Projekt ist auch die Dokumentation über die "Lobauerinnen" in Wien, aber auch gut dokumentierte CSA- und Foodcoop-Projekte. Diese Dokumentationen sind sehr empfehlenswert, man kann daraus auch viele Möglichkeiten zur Gestaltung des Biodorfes ableiten. Die DVDs kann man über www.vollkommenfrei.at bestellen, einige Exemplare kann man auch bei mir kaufen. Außerdem ist ein Vorführabend geplant, den der Filmemacher selbst gestalten möchte.
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Diesen Vorschlag zur Umsetzung der Biodorf-Idee werde ich auch auf www.nahversorgungs.net und auch auf www.bio-oase.at veröffentlichen und ich werde ihn auch an über 200 Adressen an die Mitgestalter der Gemeinnützigen Nahversorgung versenden.
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Alois Kemmer


Alfacounter